Mittwoch, 30. Dezember 2020

 

              

                 Die Tage zwischen den Zeiten

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr nennt man auch die Zeit zwischen den Jahren. Für mich sind es die „Tage zwischen den Zeiten“ - die Tage zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. 

Zwischen dem 27. Dezember und dem1. Jänner sind es meist Tage der Ruhe. Die Hektik der Vorbereitungen auf das Fest ist vorbei. Man schaut zurück aufs abgelaufene Jahr und hält Vorschau aufs das kommende. Allerlei Silvesterbräuche sollen Unheil abhalten. Aber kann das überhaupt gelingen?

Gerade das Jahr 2020 war erfüllt von Geschehnissen die wir uns gerne erspart hätten. Eine Pandemie die unser Leben, ja sogar unsere Kultur im Umgang mit anderen Menschen und der eigenen Familie veränderte. Ausgangssperren in Friedenszeiten! Diesen Begriff kannte ich bisher nur von Kriegsberichten und Unruhen. Ein Attentat, das die Willkür und den Tod in unsere Innenstadt brachte und zuletzt noch das unvorhersehbare plötzliche Ableben einer lieben Familienangehörigen. All das konnte durch die Silvesterbräuche des Vorjahres leider nicht abgewehrt werden.

Ich hinterfrage aber damit auch die Sinnhaftigkeit dieser Bräuche, des Horoskops und der Sterndeutung, die man um die Zukunft befragt. Ich muss gestehen, ich verstehe davon nichts, wirklich gar nichts. Aber ich verstehe ebenso wenig, was es mir bzw. der Menschheit bringen soll? Ein Unglück, ein Krieg oder eine Krankheit kann eher durch (verantwortungs)bewusstes Handeln und Entscheidungen beeinflusst werden, denn durch ein Jahreshoroskop. Und manchmal ist es auch gut wenn man nicht weiß was auf einen zukommt.

Das führt mich wieder zurück zu meinen „Zwischen den Zeiten“ und ich überlege: Was lasse ich im alten Jahr zurück – was möchte ich ins neue Jahr mitnehmen?

Zu allererst möchte ich die Hoffnungslosigkeit zurücklassen, die Zuversicht aber mitnehmen. Ich möchte die Angst vor Krankheiten im Allgemeinen zurücklassen und den Optimismus und den Mut zur Impfung oder Vorsorgeuntersuchungen ins neue Jahr mitnehmen. Ebenso nehme ich die Kreativität mit, um mit veränderten Situationen besser umgehen zu können! Das sind ganz schön große Brocken die ich loslassen möchte und es sind auch nicht ganz leichte die ich mitnehmen möchte. Das bedarf Kraft. Kraft, die sich jede/jeder auf seine/ihre ganz persönliche Art und Weise aufbauen kann. 

Bei mir ist es eine halbe Stunde allein sein zum Nachdenken oder meditieren. Oder ein ehrliches Gespräch! Manchmal ist es auch simple Hausarbeit die mich gedanklich wieder frei macht oder die Beschäftigung mit meinem Garten und der Natur, die mir Ehrfurcht und meine Art zu glauben bringt.  

Oder letztendlich dieser Blog, der mir die Möglichkeit gibt meine Gedanken in Worte zu fassen.

 

P.S.: Alle die an Horoskope und die Sterne fest glauben, mögen mir meine Ungläubigkeit verzeihen.  

 

Fotoquelle:

https://www.pacs-projektcontrolling-software.com/news-der-jahreswechsel-steht-vor-der-tuer-2020-2021/