Montag, 27. Juli 2020

Zur Erklärung

. . . muss man vielleicht erwähnen was der Anlass für den Artikel vom 26.7. war:

Nämlich eine Diskussion im Freundeskreis. Dabei ging es darum, ob persönliche Treffen von Gruppen oder Vereinen in Zeiten wie diesen überhaupt möglich oder empfehlenswert seien? Als Alternative wäre z.B. ein Zoom-Meeting jetzt sehr aktuell! Allerdings dürften die TeilnehmerInnen keine Scheu vor dem neuen Medium haben und sich darauf einlassen eine App herunter zu laden, usw.

Wahrscheinlich können solche Zoom-Meetings die persönlichen Treffen zur Gänze nicht ersetzen. Aber denken wir nur zurück. . . den Ostersonntag 2020 verbrachte ich und meine Familie bei Kaffee, Kuchen und Skype! Und wenn uns eines während des ganzen Lockdowns bewusst wurde, dann war es, dass gerade der fehlende persönliche Kontakt das war was wir wirklich vermissten. Und zwar nicht nur meine Generation, sondern auch die unserer Kinder und Enkelkinder.

 Ja! Wir Menschen sind halt soziale Wesen! Das gehört zu uns dazu, das macht uns aus! Daher müssen wir in der nächsten Zeit ein Weg finden zu kommunizieren. Und zwar so viel wie wir brauchen und in der Form wie es möglich ist. Und das Internet gibt uns eine Zeit sparende, Weg sparende und gesund bleibende Möglichkeit dazu!



Sonntag, 26. Juli 2020

Learning by doing:

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Ich gehöre ja noch einer Generation an, die vor der Inbetriebnahme eines neuen Gerätes die Gebrauchsanweisung las und sich dann vorsichtig, Schritt für Schritt, an das neue Handy, Toaster oder was auch immer, herantastete. 

Die Jugend ist da ganz anders. Die drücken zuerst einmal herum und schauen, was sich bei dem jeweiligen Bedienungsknopf tut. Als ich vor Jahren meinen ersten Computer bekam wollte ich, dass sich mein Sohn die Zeit nimmt und mir alles Schritt für Schritt erklärt. „Mama“, sagte er mir am Telefon, „das braucht es nicht. Dreh einfach auf und probiere alles aus. Learning by doing!“ 

Das war also meine Einführung in ein neues Zeitalter. Aber es gelang mir recht gut. Ich wurde mit Word, ein bisschen Excel und PowerPoint vertraut und konnte dies sowohl beruflich als auch privat gut anwenden. 

Aber jetzt, ist es an der Zeit die nächste Stufe zu erklimmen. Nun gilt es Sozial Media und diverse Plattformen zu erobern. Das schafft Raum für neue Kommunikationsmöglichkeiten! 

Zwar kenne ich einige Leute meiner Generation die um Facebook einen weiten Bogen machen weil sie meinen, da wird man ausspioniert und erhält böse Kommentare. Aber wäre ich nicht einer Facebook-Gruppe beigetreten, wären wir nicht so gut durch den Lockdown gekommen. Ich konnte dadurch die Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen und wir waren immer gut versorgt (auch mit Hefe und Toilettenpapier 😉).

Das Unbekannte birgt immer die Gefahr der Unsicherheit und Abneigung in sich. Aber gerade deshalb gilt es sich zu informieren und auszuprobieren. Man muss sich die Neugierde eines Kindes bewahren, dann bleibt man innerlich jung. Außerdem
„Man muss mit der Zeit gehen – sonst muss man mit der Zeit gehen“ 

Also nur Mut! Und weil es mir so Spaß machte den Italo-Song aus den Fünfzigern zu verlinken, probier ich es jetzt nochmals. Aber mit einem aktuellen Song:

Mittwoch, 22. Juli 2020

Darf ich vorstellen?

Die Vogel-Nestwurz, Neottia nidus-avis – eine heimische Orchidee
 gesichtet am Wegesrand im Buchenwald

 



Die Vogel-Nestwurz bezieht ihren Namen übrigens durch den nestartig geformten unterirdischen Wurzelballen, aber davon etwas später.

Wer glaubt, Orchideen gibt es nur in tropischen Regenwäldern, der täuscht sich gewaltig. In Österreich gibt es 65 Orchideenarten, die alle unter Naturschutz stehen. 
Die Vogel-Nestwurz blüht von Mai bis Juni, je nach Witterung und ist relativ häufig zu finden. Sie bevorzugt schattige, humose Laubwälder. Und dort fand ich das oben abgebildete Exemplar ja auch. 

Zum Unterschied von den tropischen Orchideen, die in den Baumkronen oder Astgabeln sitzen, wachsen unsere heimischen Orchideen alle im Boden. Im Allgemeinen sehen die Orchideen nicht nur sehr schön und farbig aus, sondern sie besitzen viele Besonderheiten, die sie so überaus interessant machen. 

Bleiben wir einmal bei der Wuchsweise. Die tropischen Orchideen verwenden ihre Wurzeln meist zum Festhalten an den Ästen. „Unsere“ Orchideen, die im Boden wachsen, benötigen ihre Wurzeln zur Aufnahme von Wasser und den darin gelösten Nährstoffen. Außerdem leben die Orchideen in Symbiose mit einem Pilz. Dieser Pilz umspinnt mit seinen Hyphen die Wurzeln. So kommt die Orchidee noch besser an die Nährstoffe im Boden heran. Man nennt so eine Symbiose zwischen Pflanze und Pilz, Mykorrhiza. Übrigens leben die meisten unserer Laub- und Nadelbäume in Symbiose mit einem Pilz. Deshalb finden wir im Herbst bestimmte Pilze unter bestimmten Bäumen.

Aber zurück zu unserer Nestwurz. Auf den ersten Blick möchte man fragen: „Ja was ist denn das?“ So unscheinbar und farblos steht sie da. Nicht einmal grüne Blätter sind  vorhanden. Sie besitzt nämlich kein Chlorophyll (das ist der grüne Farbstoff) und betreibt auch keine Fotosynthese. Fotosynthese nennt man den Vorgang, wo mittels dem Chrolophyll aus Licht, Wasser und Kohlenstoffdioxyd, Kohlenhydrate erzeugt werden. Unsere Nestwurz erspart sich diese Arbeit und verlässt sich ausschließlich auf ihre Mykkhoriza. Ja mehr noch. Der Pilz umfasst wiederum die Wurzeln der Bäume und bezieht auch von dort Nährstoffe. Doppelt hält eben besser!  


Aber das ist noch nicht alles. Auch die Blütenbiologie ist überaus raffiniert.
 
Foto Marlene Hajek
Phalaenopsis violacea – Foto von C. Panhölzl




Der Blütenstaub ist zu Pollenpaketen zusammengeklebt und sieht wie eine kleine Keule aus. Auf der Standfläche schließt sie mit einer Klebscheibe ab.
Kommt nun ein Insekt und möchte sich den Nektar holen, wird ihm diese Keule, man nennt das im Fachausdruck „Pollinarium“, einfach auf die Stirne oder auf den Kopf geklebt. Während das Insekt zur nächsten Blüte fliegt, neigt sich der Stiel, sodass das Pollinarium nach vorne kippt und es beim Besuch der nächsten Blüte genau auf der klebrigen Narbe, die zum weiblichen Teil der Blüte gehört, plaziert werden kann. Eine Befruchtung wird so garantiert. Raffiniert nicht wahr?

Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema wissen oder sehen wollt, hier sind einige interessante links:

https://orchideen-wien.at/was-sind-orchideen/
https://www.kalkalpen.at/de/Flora_Vogel-Nestwurz