Vegan ist voll ok!
Was fällt euch zu dem
Begriff „vegan“ ein?
Also es kann schon
sein, dass man dabei auf Verwunderung und Unverständnis stößt. Das war bei mir
anfangs nicht anders.
Es ist schon einige
Jahre her, also noch vor Coronazeiten, da trafen sich mein Mann und ich mit unserer
erwachsenen Tochter in einem netten Lokal an einem lauen Sommerabend, zum Essen
und Plaudern. Ich weiß nicht mehr was w i r aßen. Aber unsere Tochter bestellte einen Toast (keine Ahnung mehr wie die
Bezeichnung dieser Spezialkreation lautete). Fakt war jedenfalls, dass unsere
Tochter sämtliche tierischen Ingredienzien wegließ. Übrig blieb ein Toast mit
viel Gemüse.
Sie muss wohl unsere erstaunten Augen gesehen haben, denn die
Erklärung lautete „ich ernähre mich nun vegan“. Und als ich den Mund öffnete um
die Beweggründe zu hinterfragen stoppte mich unsere Tochter ehe ich irgendeinen
Laut von mir geben konnte und ergänzte „…und bitte keine Diskussionen darüber“. Ok, aha, na gut! Damit
war das Thema vorerst abgehakt.
Ich akzeptierte die Entscheidung, konnte sie
aber vorerst nicht nachvollziehen. Auch ich verabscheue Massentierhaltung und Monokulturen! Vielmehr achte ich darauf
woher unsere Nahrung kommt. So beziehen wir z.B. unser Rindfleisch direkt von
einem Biobauern, der die Tiere artgerecht hält und am Hof schlachtet. Außerdem
bemühe ich mich schon seit Jahren um vollwertige Ernährung. Aber vegan? Das
schien mir doch sehr kompliziert. Es vergingen einige Jahre . . .
Und dann kam
eine Zeit wo meine Tochter sehr gefordert war und ich sie unterstützen wollte.
Also kochte ich für sie. Dabei ich kam drauf, dass vegan gar nicht so
außergewöhnlich und kompliziert ist, wie ich anfangs dachte. Denn es ist nichts anderes als pflanzliche
Ernährung und Gemüse aßen wir ja ohnehin fast täglich! Also kochte ich Erdäpfelgulasch
mit Feuerbohnen, Gemüse mit Vollkornleibchen, Kürbis in verschiedenen
Variationen, Linsen mit Vollkornknödel und noch vieles mehr. Auch Kuchen
versuchte ich und in der Zwischenzeit ist mein Lieblingsrezept vegan (siehe obige Abbildung), weil es
so einfach und vielseitig ist.
Letztes Wochenende war unsere Tochter zu Besuch
(natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln). Stolz servierte ich vegane
Kohlrouladen mit Erdäpfelpüree und zum Kaffee einen Apfelkuchen. Ich kam drauf,
dass die vegane Küche gar nicht so außergewöhnlich ist und völlig "normal" schmeckt. 😉Mit ein paar Kniffen
gelingt nämlich alles. Zur Bindung nehme ich Kartoffelstärke oder Apfelmus für den
Kuchen. Pflanzliche Öle soll man ja ohnehin verwenden und sogar Milchersatz gibt
es mit pflanzlicher Alternative (wenn man es braucht).
Das heißt nun nicht, dass wir in der Zwischenzeit nicht über vegane Ernährung diskutiert hätten und auch den ökologischen Fußabdruck haben wir hinterfragt bzw. überprüft. Außerdem sind ein geringerer Fleisch- und Wurstkonsum durchaus gesund! Aber ich bin überzeugt, dass es in erster Linie wichtig ist bewusst zu handeln und gemäß den eigenen Lebensumständen das Bestmögliche zu machen.
Mein Mann
und ich sind in der Zwischenzeit zwar keine „Veganer“ geworden, aber ich finde die vegane Ernährung
durchaus bereichernd und voll ok! 😋
(Diesen Post widme ich meiner Tochter Sonja)
Und hier das Rezept für den Kuchen:
280 g Vollkornmehl
(Weizen oder Dinkel)
125 g Staubzucker
Eine Prise Salz
15 g
Weinsteinbackpulver
½ Apfel fein geraspelt
oder 2 EL Apfelmus
Diese Zutaten in einer
Schüssel mit dem Kochlöffel leicht vermengen.
100 ml Öl
150 ml Mineralwasser
mit Gas
Vanille und eine Prise
Zimt
Nach Beigabe dieser Zutaten
alles mit dem Mixer ca. 2 Min rühren, bis es eine lockere Masse ist.
Nun wird das Obst mit
dem Kochlöffel untergehoben und in die Formen gegossen oder wie oben, zuerst in
die Form gegossen und dann mit den kurz überkochten Äpfeln belegt.
Bei 150 Grad Ober- und
Unterhitze backen (Nadelprobe).
Der Teig eignet sich
auch hervorragend für Muffins!