Sonntag, 4. Oktober 2020

 

Herbstzeit ist Kürbiszeit!

 


Die Kürbisgewächse umfassen an die 800 Arten und zur selben Familie gehören auch einige Nutzpflanzen, wie die Gurke, der Zucchini, die Wassermelone oder die Zuckermelone! 

Die Pflanzen haben eine Pfahlwurzel und eine kriechende oder kletternde Sprossachse mit vielen Seitentrieben und Ranken, die bei sonniger Lage und gutem Boden rasch wachsen. So bedeckte ein in meinem Garten auf dem Komposthaufen aufgegangener Samen nach ca. zwei Monaten schon fast die halbe Wiese. 

Die Blüten sind getrennt geschlechtlich, also männliche und weibliche Blüten, aber gemeinsam an einer Pflanze (einhäusig). Die Früchte gehören zu den Beeren und können von verschiedener Gestalt sein. Denken wir z.B. an den Flaschenkürbis. Die Samen sind sehr ölhaltig. Dieser Ölgehalt kann je nach Sorte, bis zu 45 % betragen! 

Die meisten Kürbisgewächse sind in tropischen oder subtropischen Klimazonen beheimatet. Aber es gibt auch einige, die in gemäßigten Zonen Europas gut gedeihen. Auch in Österreich! In der Steiermark werden sie ja schon lange wegen des Öles angebaut, das man aus den Kernen gewinnt. Aber in den letzten Jahren werden Kürbisse und ihre Verwandten auch in Niederösterreich kultiviert.

In der Nähe unseres Gartens gibt es den „Franzlbauern“. Er und seine Familie sind schon vor vielen Jahren auf Kürbisanbau umgestiegen. Früher, als noch die Kühe im Stall standen, gingen wir fast täglich mit unseren Kindern und einer Milchkanne zum nahegelegenen Bauernhof um die Milch. Es war immer ein netter Abendspaziergang, oft auch mit einem Plausch verbunden. So erfuhr ich Kochrezepte und wie man Joghurt oder Käse herstellt, was ich dann auch selbst probierte. Aber der Milchpreis sank ständig und so rentierte sich die aufwändige Viehhaltung für den Bauern nicht mehr. Auf der Suche nach einer Alternative stieg er auf Kürbisse um. 

Auch heute ist ein Spaziergang zum Franzlbauern eine lohnende und nette Sache. Kann man doch im ehemaligen Stall an die 140 verschiedenen Kürbissorten bewundern und die verschiedenen Anwendungen nachlesen. 

Meine Lieblingssorten sind der Hokaido, die Butternuss und der Lange von Neapel. Aus dem Hokaido mache ich eine Suppe, die Butternuss brate ich im Rohr und aus dem Langen von Neapel bereite ich eine köstliche Orangen-Kürbis-Marmelade. 

Mahlzeit! 

Und hier . . .

mein Rezept für die Kürbissuppe: 

1 mittelgroßer Hokaido (ich schäle ihn, man kann ihn aber auch mit der Schale verwenden) in Würfel geschnitten,

1 große Kartoffel (ebenfalls geschält und gewürfelt) und

½ Suppenwürfel

1 - 2 Knoblauchzehen

Gemeinsam in einem Topf mit Wasser weichkochen.

Das Wasser soll einen Finger breit über dem Gemüse stehen. 

Wenn der Kürbis weich ist, wird das Ganze mit dem Stabmixer püriert und mit Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum abgeschmeckt. Sollte die Suppe zu dick sein, mit Wasser auf die gewünschte Konsistenz strecken.  

Angerichtet wird die Suppe in den Tellern mit einem Tupfer Sauerrahm und einige Tropfen Kürbiskernöl. Dazu reiche ich geröstete Brotwürfel oder Backerbsen.

 

Gebackene Butternussscheiben:

Dazu schneide ich den Kürbis in fingerdicke Scheiben und lege diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Die Scheiben bepinsle ich mit etwas Olivenöl und bestreue sie mit geriebenem Kardamon.

Im Rohr werden die Kürbisscheiben bei Ober- und Unterhitze ca. 10 – 15 Min gebacken. Wenn sie sich mit der Gabel leicht anstechen lassen, sind sie fertig.

Wir essen sie gerne gesalzen und mit etwas Kernöl beträufelt. Sehr gut schmeckt auch magerer Speck oder Rauchschinken dazu.

 

Kürbis-Orangen-Marmelade:

Dazu schneide ich den geschälten Kürbis in Würfel. Von der Menge her sind das ungefähr 2 kg. Mein 3l-Topf ist zu drei Viertel voll.  

Anschließend presse ich 1kg Orangen aus. Der Saft und das Fruchtfleisch kommen zu den Kürbiswürfel hinzu, ebenso 5 Nelken und ein Stück Zimtrinde.

Nun wird das Ganze gekocht, bis die Kürbisstücke weich sind und anschließend mit dem Stabmixer püriert. Die Zimtrinde und Nelken fische ich vorher wieder heraus.

Jetzt kommt1 Säckchen Einsiedehilfe hinzu. Ich lasse den Kürbis-Orangen-Brei nochmals aufkochen, bevor ich abschließend den Gelierzucker beimenge. Das mache ich nach Gefühl, denn ich mag es nicht zu süß. Aber Achtung, heiß! 

Alles wird ca. 2-3 Min. wallend gekocht und rasch in die vorbereiteten Gläser gefüllt. Obenauf gebe ich gerne einige Tropfen Rum (anzünden), Deckel drauf und fertig ist die Marmelade!

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