Montag, 5. Juli 2021

 

Darf ich euch meinen absoluten Lieblingskäfer vorstellen?

Der Rosenkäfer

 


Dieser schillernde, aber fliegende Edelstein ist ein Käfer! 

Er gehört zur Familie der Blatthornkäfer. Das ist eine ziemlich große Familie mit weltweit ca. 20.000 Arten. Die zoologische Fachbezeichnung dieser Familie lautet Scarabaeidae und verrät damit auch gleichzeitig, mit wem „unser“ Rosenkäfer noch verwandt ist. Da ist einmal der Scarabaeus, Mist- bzw. Glückskäfer im alten Ägypten. Oder auch unser Mai- bzw. Junikäfer. Alle sind sich im gedrungenen Körperbau ziemlich ähnlich und haben diese typischen Fühler, die wie Fächer aussehen. 

Dennoch gibt es Unterschiede. Beim Rosenkäfer sind die Deckflügel verwachsen. Er kann sie nicht, so wie der Maikäfer zum Fliegen entfalten, sondern fliegt allein mit seinen Hautflügeln! Zur Erinnerung: Käfer haben 2 Paar Flügel: Die harten Deckflügel als Schutz und die darunter liegenden zusammengefalteten Hautflügel, die, wenn sie entfaltet sind, eine viel größere Oberfläche aufweisen als die Deckflügel.

Der Rosenkäfer fliegt von Mai bis Oktober. Während dieser Zeit erfolgt die Eiablage in den Boden. Sein Entwicklungszyklus vom Ei --> Larve --> Puppe --> Käfer dauert etwa 2 Jahre. Die Larven, auch Engerlinge genannt, ernähren sich nur von Pflanzenresten und morschem Holz. Deshalb findet man sie oft im Komposthaufen. Sie sind also keine Schädlinge wie die Engerlinge der Maikäfer, die ja auch Pflanzenwurzeln fressen. Außerdem ist der Kopf des Rosenkäferengerlinges heller und kleiner.

Engerlinge vom Rosenkäfer
Foto: Agrarfoto Raiser

Links der Engerling vom Rosenkäfer, er ist ein Nützling und ernährt sich ausschließlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und hilft beim Kompostieren.

Rechts die Larve des Maikäfers, ein Schädling, der sich von Pflanzenwurzeln ernährt.

Auch der erwachsene Rosenkäfer ist kein Schädling. Im Gegenteil! Auf seiner Speisekarte stehen Nektar und Pollen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag bei der Bestäubung der Blüten. 

In meinem Garten bevorzugt er (wie schon erwähnt) meine blühende Cotoneasterhecke und meine Pfingstrosen. Diese wählt er auch gerne als Übernachtungsquartier in kühleren Nächten. Ansonsten findet man ihn natürlich auch an Rosen, Holunderblüten und anderen Wildsträuchern.

 

Der Rosenkäfer gehört zu meinen Lieblingsinsekten und ist immer ein gern gesehener Gast in meinem Garten.

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