Sonntag, 12. September 2021


 Von Kühen und Kuren


Mein Mann und ich fahren demnächst auf Kur und ich bin schon sehr neugierig was uns dort erwarten wird?

In diesem Zusammenhang fällt mir eine Geschichte aus den Fünfziger-Jahren ein, die ich gerne erzählen möchte.

Meine Tante und Onkel waren auf Urlaub in Aflenz. Aflenz ist ein Luftkurort in der Steiermark. Nun, die Steiermark nennt sich auch das grüne Herz von Österreich und die Einheimischen dort waren wohl sehr stolz auf die Erholsamkeit in ihrem Ort. Dementsprechend zuvorkommend wurden auch die Gäste behandelt.

In und um Aflenz konnte man ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen in der damals noch unberührten Natur unternehmen. Man schlenderte über Blumenwiesen, pflückte Blumensträuße, kroch dazu auch zwischen einem Zaun hindurch und hatte im übrigen überhaupt keine Angst vor Kühen. 

So war das auch bei meinen Verwandten. Eine Wiese mit herrlichen Wiesenblumen lag vor ihnen und der Weg quer durch war um einiges kürzer als der Weg rund um den Zaun herum. Als sie nun inmitten der Wiese waren, hörten sie eine Stimme, die laut rief: „Kuah gehst auße!“ Aha, dachte meine Tante da ruft wohl ein Bauer nach seiner Kuh, die wohl dort ist wo sie nicht sein sollte. Aber komisch! Wohin sie auch sah, sie erblickte keine Kuh.

Unbeirrt gingen sie weiter. Aber sogleich hörten sie wieder „Kuah gehst auße!“ Der Bauer kam gelaufen, winkte und gestikulierte und machte deutlich, dass nicht eine Kuh damit gemeint war, sondern meine Tante und mein Onkel als „Kurgäste“! Nämlich als Gäste des Luftkurortes und die Aufforderung „Kurgäst‘ auße!“ sollte bedeuten die Wiese zu verlassen, hinaus aus der Wiese!

Schau‘n wir mal, was es bei unserer Kur zu berichten gibt? Von Kühen wahrscheinlich eher wenig.

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