Das Taubenschwänzchen
der „Kolibri“ unter den Schmetterlingen
Macroglossum stellatarum,
so seine zoologische Bezeichnung, gehört zu den Nachtfaltern. In meinem Garten
erscheint er am Abend, wenn die Hitze des Sommertages nachlässt und die Blumen
wieder im angenehmen Schatten stehen.
Dann kommt plötzlich, wie aus dem Nichts,
ein surrendes Etwas, bleibt wie ein Ufo kurz vor einer Blüte stehen.
Blitzschnell wird der Rüssel ausgerollt und in den Kelch der Blüte
hineingesteckt – Nektar gesogen – Rüssel wieder eingerollt – und weiter geht es
zur nächsten Blüte. Das Ganze geht so schnell vor sich, dass es mit dem freien
Auge kaum nachvollziehbar ist. Mit bis zu 80 Flügelschlägen/Sekunde und bis zu
70 km/h saust er geschickt zwischen meinem Phlox umher.
Der Rüssel ergibt sich aus den langgezogenen
Mundwerkzeugen, die so aneinandergelegt werden, dass sie eine dünne Röhre
bilden. Der Nektar steigt dann mittels Kapillareffekt bis zum Rüsselansatz
hoch. Ein Saugen ist überflüssig. Das Taubenschwänzchen kann sich diese
Kraftanstrengung ersparen. Toll nicht?
Als Nachtfalter ist er farblich unauffällig und im
Ruhezustand, wenn er auf einem Ast sitzt, vom Untergrund kaum zu unterscheiden.
Nur im Flug sieht man die orangen Hinterflügel.
Die Flügel der Schmetterlinge
sind besonders zart und kompliziert gebaut. Sie bestehen aus ganz feinen Schuppen aus Chitin, die dachziegelartig übereinander liegen und miteinander verbunden sind.
Vorder- und Hinterflügel sind zusätzlich miteinander verhakt. Das erleichtert einen
koordinierten Flügelschlag. Würde man ihn mit den Fingern auch noch so vorsichtig angreifen, zerstört man dieses Schuppengeflecht und damit auch die Flügel.
Bildquelle: Spiegel.de |
Noch besser könnt ihr das bei diesem Link sehen:
http://www.hydro-kosmos.de/klforsch/schuppen.htm
Eigentlich ist das Taubenschwänzchen ein Einwanderer aus Südeuropa.
Dort überwintert er als Falter und tritt im Mai seine Reise in den Norden an. Seine
bevorzugten Futterpflanzen sind Blüten mit einem langen Kelch, wie eben der
Phlox oder der Schmetterlingsflieder, Verbenen, Ziertabak, u.a.
Seine Eier legt er aber nur am Labkraut ab. Nach 4
Tagen schlüpft eine grüne Raupe mit seitlicher weißer Linie und bedorntem
Hinterteil. Die Farbe der Raupen kann von grün bis dunkelbraun variieren. Die Puppe entwickelt sich unter Sträuchern in der Moos- oder Laubschicht.
(Bilder aus Qikipedia)
Zum Abschluss noch ein Gedicht von Wilhelm Busch zum Schmunzeln:
Zum Abschluss noch ein Gedicht von Wilhelm Busch zum Schmunzeln:
Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.
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