Freitag, 12. Februar 2021


Valentinstag, oder

Was hat der 14. Februar mit Weihnachten zu tun?

Der Valentinstag wurde ab dem 15. Jahrhundert in England als „Vielliebchentag“ gefeiert. Liebespaare beschenkten sich gegenseitig mit Blumen, kleinen Geschenken oder Gedichten. Der Volksglaube besagte, dass ein Mädchen denjenigen Mann heiraten werde, den sie an diesem Tag zuerst erblickt. Also beeilten sich die Kavaliere und überbrachten ihren Angebeteten schon frühmorgens einen Blumenstrauß. 

Als ich meine Recherche zum Valentinstag begann dachte ich, ich suche über St. Valentin in meinen Brauchtumsbüchern und im Internet und habe die Sache rasch beisammen. Aber je mehr ich las, desto vielschichtiger wurde der Ursprung dieses Tages. Aber alles der Reihe nach: 

Da war zuerst Valentin von Rom, ein einfacher Priester, der trotz des Verbotes des römischen Kaisers, Liebespaare nach christlichem Ritual traute und ihnen Blumen aus seinem Garten zur Hochzeit schenkte. 

Und es gab den Bischof Valentin von Terni, einer Stadt in der Nähe Roms. Kaiser Claudius II. wollte ihn zum Heidentum bekehren, weil er von Valentinus sehr angetan war. Als sich Valentinus aber weigerte und umgekehrt den Kaiser zum Christentum bekehren wollte, wurde er ins Gefängnis geworfen und enthauptet. Vor seiner Hinrichtung soll er noch die blinde Tochter des Gefängniswärters geheilt haben. 

Beide Heiligen wurden an einem 14. Februar enthauptet. Die Jahreszahlen unterscheiden sich allerdings in den verschiedenen Quellen. Mal ist davon die Rede, dass beide im Jahr 269 n. Chr. den Tod fanden, andere Quellen nennen für Bischof Valentin von Terni das Jahr 273 n. Chr. als Todesjahr. 

Erwähnenswert finde ich aber die Bandbreite der Schutzbefohlenen. So ist der Hl. Valentin Schutzpatron der Jugend, der Reisenden, der Bienenzüchter, der Liebenden, der Freundschaft und der Bewahrung der Jungfräulichkeit! Weiters ist er zuständig für die gute Verlobung und Ehe aber auch gegen die Mäuseplage, Ohnmachtsanfälle, Wahnsinn, Epilepsie, Gicht, Pest und Gebärmutterkrankheiten. Da ist doch wirklich für jede/n etwas dabei! 

Abschließend möchte ich nochmals auf das Datum „14. Februar“ zurückkommen:

Das alttestamentarisch mosaische Gesetz schrieb nämlich vor, dass ein Neugeborenes innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel gebracht werden soll um getauft zu werden. Die Mutter, also die Gebärende galt für 40 Tage als unrein. Nach dieser Frist fand ein Reinigungsopfer statt. 

Auch Jesus wurde in den Tempel gebracht. Er wurde von weisen Männern und Propheten als Gottes Sohn erkannt und als „Licht, das die Heiden erleuchtet“ bezeichnet. Die Ostkirche feierte das Licht, die Westkirche eher die Reinigung Mariens. 

Ab dem 4. Jhdt. feierte man in Jerusalem den 40. Tag nach der Geburt Christi mit Lichterprozessionen, Kerzenweihen, Wachsmärkten und Licht(er)messen – eben „Maria Lichtmess“. Mit diesem Fest endet auch die Weihnachtszeit. 

Nun kann man dieses Fest auf zwei Varianten errechnen: 

Geburt 25. Dezember + 40 Tage = 2. Februar, oder 

Geburt 6. Jänner + 40 Tage = 14. Februar (Die Ostkirche feiert ja am 6. Jänner Weihnachten) 

So wurde in der Westkirche der 2. Februar für Maria Lichtmess festgelegt. Für den 14. Februar suchte man einen neuen Inhalt und fand den Tag für den Hl. Valentin. 

Papst Gelasius I. führte 469 n. Chr., den 14. Februar als kirchlichen Feiertag ein. 1969 fand eine Liturgiereform statt. Maria Lichtmess heißt nun offiziell „Darstellung des Herrn“ und der 14. Februar wurde als kirchlicher Feiertag abgeschafft, weil die Person des Hl. Valentins historisch nicht eindeutig belegt ist. 

Was aber im Volksglauben und in den Bräuchen verankert ist, lässt sich so leicht nicht wieder auslöschen. Und so finden in letzter Zeit wieder zunehmend kirchliche Segnungen von Paaren an diesem Tag statt.

 

Quellen:

Bild: de.freepik.com

Text: www.dioezese-linz.atwww.mein-valentinstag.de, www.feiertage-oesterreich.at www.br.de>nachrichten>wissen, Wikipedia



 

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