Montag, 8. März 2021

Was Corona aus uns gemacht hat

Fast in jedem Medium wird dieser Tage Resümee gezogen über 1 Jahr Corona, also will ich es auch tun:

Am 14. März 2020 wurde der erste Lockdown verkündet. Aus einer dramatischen Rede entwickelte sich eine dramatische Situation: Ausgangssperre, Hamsterkäufe und es gab kein Toilettenpapier. 

Es war fast eine Flucht. Ich packte meinen Mann und alle unsere Vorräte ins Auto und wir zogen nach NÖ in unser Sommerhaus. Dort wollten wir die veranschlagten drei Wochen bis zum Ende des ersten Lockdowns verbringen. Aus drei Wochen wurde inzwischen, mit kurzen Unterbrechungen, ein ganzes Jahr. Aber das war nur der Beginn von zum Teil einschneidenden Veränderungen: 

War es so, dass ich in den ersten Wochen gar nicht selbst einkaufen ging, sondern liebe Leute mir die Lebensmittel zur Haustüre stellten, so veränderte sich mein Einkaufsverhalten überhaupt. Vor Corona kaufte ich gezielt, was ich für ein bis zwei Tage brauchte. Jetzt gehe ich nur einmal pro Woche einkaufen. Dementsprechend schaue ich mir das Angebot an und wähle was ich überhaupt brauchen könnte!

Auch gab es keinen Weihnachtsbummel, denn inzwischen hatten wir schon den zweiten (oder dritten?) Lockdown. Also bestellte ich heuer die Weihnachtsgeschenke online und ließ sie meist auch gleich an die Zieladresse liefern. 

Es gibt seit einem Jahr keine Chorprobe mehr, wir gingen seither nur ein einziges Mal ins Theater (und das war Glück, denn am nächsten Tag begann wieder einmal ein Lockdown), und an den letzten Heurigenbesuch kann ich mich nicht einmal erinnern. Auf den Sommerurlaub mit Familie am Meer verzichteten wir ebenfalls. 

Unser Englischkurs wurde zuerst überhaupt abgesagt und seit Herbst auf online umgestellt. Persönliche (!) Freundestreffen sind Geschichte und auch die Familientreffen zu Ostern oder Geburtstagsfeiern waren via Skype. 

Es war ein Jahr mit vielen persönlichen Einschränkungen. Das war nicht immer lustig und leicht. Auch die Zukunft war und ist mehr als unsicher. Computerkenntnisse wurden immer wichtiger. Ich gestaltete meinen „Blog“, der für mich eine Verbindung zur „Außenwelt“ darstellt. Das soziale Leben findet inzwischen Großteils im Internet statt.

Aber zum Glück gehöre ich ja zur „Best Ager-Generation“. Und zum Glück gehört da auch eine Gruppe von Menschen dazu, die durch diese Situation näher zusammenrückten: 

Johanna weckt uns jeden Tag(!) mit einem schönen Spruch oder Video und festigt unsere Kenntnisse der englischen Grammatik. Mary erzählt uns lustige Anekdoten aus ihrem früheren Berufsleben. Theres und Walter berichten Lustiges und Spannendes von ihren nahen und fernen Urlaubsdestinationen und versorgen uns mit köstlichem „Gelati“. Ewald kontert meist souverän, cool und trocken. Angelika ist der positive Ruhepol der Gruppe und Marianne der quirlige Gruppenmotor mit vielen Ideen. Mein Mann ist eher der stille Genießer und ich für meinen Teil organisiere ein wöchentliches Zoom-Treffen bei dem wir uns austauschen und viel lachen und Spaß haben! 

Und so sind wir in diesem Jahr zusammengewachsen, als lustige, bunte, oft auch als mitfühlende Gruppe. Aber wir sind mehr, wir sind Freunde geworden. 

Und wirklich liebe Freunde, ich weiß nicht wie ich dieses Jahr ohne euch so gut überstanden hätte!

 

 


 

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