Dienstag, 10. August 2021

 

Mein Sommerflieder

 


Viele Pflanzen in meinem Garten suchte ich mit Liebe und Bedacht bei meinem Gärtner aus oder brachte sie von diversen Gartenausstellungen oder -messen mit. Es gibt aber auch Pflanzen, die sich meinen Garten aussuchten. Eine davon ist der Sommer- oder Schmetterlingsflieder. Und anscheinend gefällt es ihm bei mir so gut, dass er gleich mehrere seiner Art einlud, es sich ebenfalls hier gemütlich zu machen.

Nun ist es ja so, dass mein Garten auch sehr einladend für Schnecken aller Art ist. Und daher ist mein Garten mit der Zeit schneckenresistent geworden. Denn es wachsen vorwiegend Pflanzen, die von Schnecken gemieden werden. Und dazu gehört auch der Schmetterlingsflieder.


Buddleja davidii , so der botanische Name, ist eine genügsame und robuste Pflanze. Sie gedeiht nicht nur in meinem Garten, sondern auch auf Böschungen und Bahndämmen, in tropischen, subtropischen Gebieten und in Höhenlagen bis 3000 m (z.B. in Tibet oder China). Und weil er ein Allrounder ist, gibt es auch zahlreiche Arten und Züchtungen in den verschiedensten Farben. Die Wildform ist hellviolett. Die Blütenfarbe und auch die Blütenstände haben eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Flieder. Aber verwandt sind sie nicht. Der Flieder, Syringa sp., gehört zu den Ölbaumgewächsen (Oleaceae) und der Sommerflieder zu den Braunwurzgewächsen (Scrophulariacaen).

Der Sommerflieder kam Ende des 19. Jahrhunderts nach England. Und da sich seine Samen mit dem Wind verbreiten, war er bald in ganz Europa heimisch.

Zurück geschnitten soll er erst im Frühjahr werden. Obwohl ich gestehen muss, dass ich meinen Sommerflieder schon im Herbst zurückschneide. Auch das verträgt er. Dadurch wird er nicht so hoch und belohnt mich mit einer dichten Blütenfülle.


Der Sommerflieder hat aber noch eine andere deutsche Bezeichnung, nämlich „Schmetterlingsflieder“. Und der Name verrät auch, warum. Durch seinen süßlichen Duft zieht er nicht nur Bienen, sondern auch zahlreiche Schmetterlinge an.


 
Schmetterlinge haben das ideale Mundwerkzeug für die kleinen röhrenförmig gebauten Einzelblüten. Der Unterkiefer ist zu einer Röhre umgeformt und kann wie ein Rüssel verwendet werden. Dieser ist im Flug eingerollt. Aber um an den süßen Nektar zu gelangen, wird der Rüssel ausgerollt und damit die begehrte Nahrung aufgesaugt.

Und so sitze ich gerne auf meiner Terrasse und beobachte, welcher Schmetterling gerade sein Mahl bei mir nimmt.

(Foto Mundwerkzeuge eines Kohlweislings: Naturphoto Frank Hecker)

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